Notausgang in Bar versperrt? Nancy Faeser fordert nachdrückliche Ermittlungen zur Klärung von Ungereimtheiten 

Bild: Angelika Aschenbach

Die Vorsitzende der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag und der SPD Hessen, Nancy Faeser, fordert zügige Ermittlungen in Bezug auf die neuen Ungereimtheiten bei dem Terroranschlag von Hanau im vergangenen Februar: An einem der Tatorte, einer Shisha-Bar, in der zwei der Todesopfer ums Leben kamen, soll der Notausgang versperrt gewesen sein, so dass sich die Gäste der Bar nicht vor dem rechtextremistischen Attentäter in Sicherheit bringen konnten. Angehörige der Toten und Verletzten haben deswegen Anzeige unter anderem wegen fahrlässiger Tötung gestellt.

Nancy Faeser sagte: „Ich erwarte, dass die Ermittlungsbehörden rückhaltlos aufklären, ob der Notausgang tatsächlich verschlossen war und wer dafür die Verantwortung trägt. Der Innenminister und die Justizministerin sind in der Pflicht, dafür zu sorgen, dass Polizei und Staatsanwaltschaft die neuen Vorwürfe mit der erforderlichen Dringlichkeit ausermitteln. Interessant wäre auch zu erfahren, wieso das wichtige Detail des mutmaßlich verschlossenen Notausgangs erst durch die Strafanzeigen der Angehörigen zum Thema wurde und nicht schon vorher Gegenstand der Ermittlungen war.“

Die Strafanzeigen der Hinterbliebenen legen nahe, dass die örtliche Polizei verfügt habe, die Notausgangstür abzuschließen. In Medienberichten werden Stammgäste der Bar zitiert, der Ausgang sei auf Geheiß der Polizei verriegelt gewesen, um zu verhindern, dass sich Gäste bei Polizeikontrollen unbemerkt entfernen. Das zuständige Polizeipräsidium Südosthessen hat eine entsprechende Anordnung dementiert.

„Der mörderische Anschlag von Hanau hat die betroffenen Familien schwer traumatisiert. Umso wichtiger ist es, Klarheit für die Hinterbliebenen über die genauen Umstände der schrecklichen Tat zu schaffen. Deswegen erwarte ich, dass den neuen Vorwürfen mit dem angemessenen Nachdruck nachgegangen wird“, so Nancy Faeser.